Diese 4 Fragen sind weltberühmt.
Bekannt geworden von einer Frau, die jahrelang unter schwersten Depressionen litt.
Byron Katie.
Der Prozess von ihr, der sich „The Work“ nennt, gehört zu den besten Selbstcoaching-Tools die ich kenne.
Die Arbeit damit bringt mich immer wieder zum Staunen und am Ende ist die Erkenntnis: Es sind alles nur meine Gedanken und ich kann mich von ihnen lösen.
Das ist eine Superpower.
Und deswegen möchte ich dir gerne ihre Arbeit vorstellen, denn folgendes kann durchaus passieren:
- Du verzeihst Menschen, gegen die du schon länger einen Groll hast
- Du siehst deine Glaubenssätze in einem völlig neuen Licht
- Du glaubst nicht alles, was dein Kopf dir ausmalt
- Du siehst die Stärke deiner Gedanken, deines Mindsets
Ein Gedanke ist harmlos bis wir ihn glauben - Byron Katie
Was ist "The Work" genau?
The Work ist ein Prozess, den Byron Katie entwickelt hat, der unsere Gedanken und Glaubenssätze hinterfragt.
Es handelt sich um Arbeitsblätter, in denen man eine bestimmte Situation einträgt, wo man mit etwas oder jemanden auf Kriegsfuß steht. Zu dieser Situation gibt es mehrere Lückentexte, die man wahrheitsgemäß und ohne Zurückhaltung ausfüllt welche aufdecken was man zu dieser Situation denkt und fühlt. Jeder Lückentext ist dann ein Statement.
Danach werden nacheinander vier Fragen zu jedem Statement gestellt und jedes Statement von der Aussage her umgedreht um zu fühlen ob es sich wahrer als das originale Statement anfühlt.
Dieser Prozess dauert zwischen 20 und 60 Minuten und hat das Potenzial „mindblowing“ zu sein.
Wer ist Byron Katie?
Byron Katie (geboren 1942) hat aus ihrer eigenen, tiefen 10-jährigen Depressionsphase gelernt, dass das Leiden durch die Gedanken und nicht die Umstände verursacht wird.
Anstatt die Welt zu verändern, hat sie gelernt ihre Gedanken zu hinterfragen.
„Es gibt keine Feinde sondern nur Lehrer für mich“ – Byron Katie
Dieses Wissen inklusive der Arbeitsblätter stellt sie kostenlos auf ihrer Webseite zur Verfügung.
Wozu kannst du "The Work" einsetzen?
Dieses Tool kann man überall dort einsetzen, wo hinderliche Glaubenssätze auftreten, Trigger-Situationen entschärfen und Missverständnisse und Emotionen mit anderen Menschen für sich klären.
Es geht darum, dass du dich frei machen kannst von Gedanken, egal was die „echte“ Wahrheit ist (denn wenn man ehrlich ist: Die kann man kaum herausfinden) und wie ein anderer Mensch reagiert.
Wenn es einen Weg zum inneren Frieden gibt, dann der.
Byron Katie
Wenn du denkst, dass der Grund für deine Probleme „außen“ liegt, wirst du versuchen sie von außen zu lösen. Nimm die Abkürzung, löse sie von innen.
Grundsätzlich sehe ich „The Work“ in drei Bereichen:
1) Urteile über andere lösen
„Urteile über deinen Nächsten“ ist das Arbeitsblatt dazu.
Hier rufst du eine konkrete Situation ab, in der dich ein Mensch z.B. wütend oder traurig gemacht hat. Das kann auch eine immer wieder kehrende Situation sein oder etwas Einmaliges, das dich getriggert und beschäftigt hat.
2) Glaubenssätze lösen
„Untersuche eine Überzeugung“ ist das Arbeitsblatt dazu.
Hier schreibst du einfach alle Glaubenssätze nieder, die dir einfallen, die für dich wahr sind und dich zurückhalten.
3) Urteile über deinen Körper lösen
„Judge your body“ ist das Arbeitsblatt dazu.
Hier schreibst du etwas nieder, was du an deinem Körper nicht leiden kannst, z.B. das Aussehen, eine Krankheit, das Alter.
Im Podcast gebe ich ein Beispiel anhand des Glaubenssatzes "Ich bin nicht gut genug“.

Und was hat das jetzt mit Sex zu tun?
Im Bereich der Sexualität gibt es ganz besonders viele Glaubenssätze, die nicht dienlich sind und die es uns schwer machen, uns so auszuleben wie wir wollen.
Mit „The Work“ kannst du die Glaubenssätze hinterfragen und dich damit frei von ihnen machen.
Es ist schwer, lustvollen Sex mit dem Partner zu haben wenn es ungelöste Konflikte und ständige Verurteilungen gibt. Es kann befreiend sein eine konkrete Situation wirklich von allen Winkeln zu beleuchten. Das macht dich frei von unbewussten Groll und fördert das Verständnis von dem eigenen Partner.
Beim Dating kannst du Trigger damit beleuchten. Oftmals sind andere Menschen wirklich der Spiegel unserer selbst und können gute Lehrer sein.
Einschränkung & Warnung von The Work
Trotz aller Lobeshymnen für das Konzept möchte ich, das dir zwei Dinge klar sind:
1) Wenig körperliche Erfahrung
„The Work“ ist ein Ansatz, der das Gehirn und damit hauptsächlich den Cortex (also unseren Verstand) und das limbische System (Gefühle) anspricht. Die körperliche Erfahrung bleibt etwas außen vor.
Das heißt, dass wir z.B. einen Glaubenssatz im Gehirn lösen können, der aber noch im Körper gespeichert ist. Deswegen macht es Sinn, sich immer wieder zu fragen wo du etwas in deinem Körper spürst, wie es sich anfühlt und was dieser Teil in deinem Körper braucht, um zu transformieren.
Wenn du also fühlst, das nach so einem Prozess noch Überreste sind, hat dein Körper sie noch nicht vollständig verarbeitet. Gebe dir Raum und Zeit dafür.
Manche Gedanken lösen sich nach einem Arbeitsblatt, aber gerade tiefere Überzeugungen dauern einfach länger.
2) Verwechslung mit Schuldzuweisungen
Es kann durchaus in dem Prozess passieren, dass man plötzlich das Gefühl hat, selbst an allem schuld zu sein.
Ja es ist unsere Wahrnehmung und unsere Gedanken und Emotionen. Wir entscheiden, wie wir auf eine Situation reagieren.
Aber das heißt nicht, das dein Gegenüber unschuldig ist, das er sich richtig verhalten hat oder er nicht bestraft werden sollte.
Es geht nicht darum, Schuld zu suchen und zu finden, sondern dich von den nagenden Gedanken und Emotionen, die diese Situation mit sich gebracht hat, zu befreien.
Du brauchst z.B. nicht die Entschuldigung eines Menschen um im Reinem mit ihm zu sein.
„Es ist nicht deine Aufgabe mich zu mögen, sondern meine“ - Byron Katie
Und jetzt?
Geh zu ihrer Seite, lade dir das Arbeitsblatt herunter (Downloads sind in der Seitenleiste unten) und nimm einfach die erste stressige Situation die dir einfällt, die noch in dir nagt. Und dann erlebe die Magie, deine eigenen Gedanken zu hinterfragen und nicht abhängig von ihnen zu sein.
Ganz viel Freude damit!