Unter uns:
Es gibt in der deutschen Sprache mehr hässliche Worte für unsere Sexualorgane als schöne und kraftvolle Wörter, die man gerne sagt.

Wenn ich mich durch seitenweise Listen von Bezeichnungen für Vagina und Penis durcharbeite steigt mein Puls und ich bekomme so ein merkwürdiges Zucken der Mundwinkel.

Oder mein Oberkörper zieht sich zusammen und ein weiterer Teil meiner unschuldigen Seele verabschiedet sich.

Ich meine...

  • Pimmel
  • Spalte
  • Bohrer
  • Lustschlauch

… unheimlich.

Zeit damit aufzuräumen.


Warum sind kraftvolle Benennungen für Penis und Vagina so wichtig?

Ein starkes Wort für deine Genitalien lässt dich selbstbewusst über deine Anatomie sprechen – ganz besonders wichtig in der Partnerschaft. Aber auch im gesellschaftlichen Kontext macht es was mit unserer Sexualität, wenn man von „da unten“ oder nur medizinischen Fachbegriffen spricht.

Es ist immer noch die verborgene Scham, ganz besonders bei Frauen, seine Geschlechtsteile zu benennen. Viele Wörter werden als „schmutzig“ oder zu pornografisch.


Da rümpft sich die Nase und die Stirnfalten bei manch jemanden, wenn ich von Muschis rede.

Denn ganz oft beeinflusst uns die Art und Weise wie wir die Wörter im Alltag gebrauchen und deswegen haben wir einen inneren Widerstand Wörter zu benutzen.


Pussy gilt immer noch als Schimpfwort für etwas „Schwaches“ dabei sind die Beckenbodenmuskeln äußerst kräftig und einer der längsten Muskeln ist der Gebärmuttermuskel.

Muschi* und Schwanz gilt als besonders pervers** und wird gerne in Pornotiteln verwendet.


*Lass die Katze da raus!
**Pervers ist nur, wenn man keinen anderen Menschen findet, der es auch mag

Nenn den Schwanz bei seinen Eiern

Oder die Muschi nach ihren Venuslippen.

Es bringt nichts, Genitalien zu verschönern, zu verniedlichen, zu verkindlichen oder sonstwas für kreative Ausdrücke zu verwenden. Wie sollen wir denn unsere Genitalien ernst nehmen und Bedürfnisse ausdrücken, wenn wir Wörter wie Schmückstückchen, Lümmel, Artischocke, Lustgrotte, Liebespfahl oder – ganz schlimm – „da unten“ benutzen?


Lass dir von anderen Menschen, von der Gesellschaft, von den Medien nicht vorschreiben welches Wort welche Bedeutung hat, sondern geb dem deine eigene Bedeutung.


Wörter sind Macht.

Hol dir die Macht zurück.


Erobere dir kraftvolle Wörter zurück!

Daher mein kleiner ausgewählter Wortschatz, den ich selbst liebe und verwende.


Für überwiegend weibliche Genitalien

Vulva (das äußere Genital)

Vagina (das innere Genital)

Pussy

Yoni

Muschi

Für überwiegend männliche Genitalien

Penis

Glied

Lingam

Schwanz

Sack

Eier

Hoden

Spüre einfach, was diese Wörter in dir auslösen. Zuckst du vielleicht innerlich zusammen? Wurde dir gesagt, dass manche Wörter „verboten“ sind oder nur in Pornos benutzt werden?

Schau dir wirklich diesen Teil in dir an, der das denkt. Von wo es diese Glaubenssätze aufgeschnappt hat und ob du das wirklich als deine Wahrheit anerkennen kannst.

Welche Emotionen damit verknüpft sind und was du wirklich spüren möchtest wenn du einen Teil von dir so bezeichnest.


Sprich es aus

Anfangs fühlt es sich ungewohnt an, ein neues Wort (oder überhaupt ein Wort) für deine Genitalien zu benutzen. Doch ich möchte dich dazu einladen, es bei der nächstbesten Möglichkeit in einem Gespräch zu verwenden. Mit dir oder jemand anderen.


Über Zeit ist es für dich völlig normal, so mit oder über deine Genitalien zu sprechen.

Du darfst deine Körperteile so benennen dass es sich stark anfühlt für dich.

Als Respekt für deinen wunderschönen Körper.

Als selbstbewusstes Statement in Unterhaltungen und Beziehungsgesprächen.

Weil es echte Macht ist, die Dinge so zu benennen.


Schreibe mir doch in die Kommentare, welches Wort du gerne benutzt und ob es sich kraftvoll für dich anfühlt.

Alles Liebe

signature_jessica

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